Cannabis hat in der Schweiz einen rasanten Wandel durchgemacht – vom Rauschmittel zur Heilpflanze für die Medizin. Im Jahre 2011 wurde das Betäubungsmittelgesetz geändert und Cannabis mit bis zu 1 % THC durfte legal angebaut werden. Dies blieb auch den Gründern der Pure Holding AG nicht verborgen, weshalb diese im Dezember 2016 ein ehemaliges Gartencenter zum «Hanf-Erlebnishof» umbauten.
Das Ziel: Die Indoor- und Outdoor-Produktion von Cannabis und die Möglichkeit, der Bevölkerung Zugang zu dieser lange verbotenen Pflanze zu gewährleisten. Es folgte ein regelrechter Boom auf den Tabakersatzmarkt, wodurch die Pure Holding AG die Rolle des Marktführers einnahm und zum grössten Cannabisproduzenten Europas heranwuchs. Schon damals war für die Pure Holding AG klar, dass auf dem sich rasch verändernden und wachsenden Cannabismarkt kontinuierlich neue Genetik in die Produktion integriert werden muss. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2018 die Puregene AG unter dem Dach der Pure Holding AG von drei ETH-Absolventen gegründet und über ein Jahr lang parallel zum «HanfHof» die Grundlagenforschung zur Cannabisgenetik und die Cannabisproduktion betrieben.
Heute ist der Forschungsstandort «Pure Campus» in Zeiningen fertiggestellt, wodurch eine konzentrierte Fokussierung auf die Forschung und Entwicklung der weltbesten Hochleistungs-Cannabis-Sorten ermöglicht wird. Der Standort verfügt über 23’000 m2Forschungsfläche im Innen- und Aussenbereich sowie über integrierte Laboreinrichtungen inklusive moderner Gerätschaften vor Ort. Die gesamte Infrastruktur wurde zweckdienlich umgebaut, um optimale Züchtungs- und Forschungsprozesse zu gewährleisten. Die Schaffung des «Pure Campus», der technologisch fortschrittlichsten Cannabis-Forschungseinrichtung der Welt, steht symbolisch für die Bemühungen der Pure Holding AG zur Verbesserung und Professionalisierung der Cannabisindustrie in der Schweiz. Der Umbau zum Forschungsstandort Zeiningen ermöglicht eine Verbesserung der Züchtungspipeline respektive einen systematischen Aufbau des Züchtungskreislaufes. Damit ist die «Pure Breeding Pipeline» nach zwei Jahren Forschung und Investitionen von mehreren Millionen Schweizer Franken nun voll funktionsfähig und betriebsbereit.
«Wir haben hier die Einrichtungen, um jede Komponente unseres Pure Fast Track©-Zuchtprogramms durchzuführen wie Pure Trait Discovery, Pure Genomics und Pure Selector©. Mit unserem Pure Fast Track©-Zuchtprozess können wir die Merkmale, die wir in jeder Sorte wünschen, vorhersagen und auswählen, wobei wir nur die DNA jeder Pflanze verwenden. Daher benötigen wir viel weniger Zeit, weil wir die Zufälligkeit der traditionellen Züchtung vermeiden», so Yannik Schlup, CBO Puregene.
Neu können am Standort in Zeiningen bis zu 3000 Pflanzen pro Tag auf derzeit mehr als 100 Eigenschaften untersucht werden. Dank moderner molekulargenetischer Technologien kann die Puregene AG neue Genetik um Jahre schneller züchten als die Konkurrenz. Darüber hinaus bieten die neu errichteten Klimakammern die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit dieser neuen Genetik unter verschiedensten klimatischen Bedingungen zu testen. Damit können zuverlässige Aussagen über das Wachstum diverser neu gezüchteter Sorten in verschiedenen Breitengraden getroffen werden.